"Aus der Fülle"
Mit einer Ausstellung anlässlich seines 75. Geburtstages wird der Maler Gerhard Frank im Stadtmuseum Crailsheim gewürdigt. "Aus der Fülle" heißt die Retrospektive die das vielfältige Schaffen zeigt.
© Julia Vogelmann, veröffentlicht im Hohenloher Tagblatt am 20. März 2023
Fast wie Zuhause: Im Nachbau seines Ateliers fühlt sich Gerhard Frank auch im Stadtmuseum wohl.
© Julia Vogelmann
Als "künstlerischen Botschafter unserer Stadt", bezeichnete Manfred Koch, der Vorsitzende der Crailsheimer Kunstfreunde, den Maler Gerhard Frank bei der Vernissage in der Spitalkapelle zur Ausstellung "Aus der Fülle" am Freitagabend. Es ist die dritte Ausstellung Franks in Crailheim, doch die erste, die er nicht selbst kuratierte, sondern seinen langjährigen Weggefährten von den Kunstfreunden die Aufgabe zukommen ließ, eine Auswahl der Fülle seiner Werke zu greffen.
So entstand eine Ausstellung, die einen Querschnitt von Franks künstlerischem Schaffen zeigt, seine zum Markenzeichen gewordenen Motive, aber auch seltenen oder noch gar nicht öffentlich gezeigte Werke. Reiheransichen und Früchteportraits, die persönlichen und vielsagenden Selbstportraits, Aktdarsellungenb, Flüstereien und Berührungen bekommen so den ihnen zustehenden Raum für Betrachtung.
Sie sind einer der weinigen Künstler der Stadt -
genau deshalb dürfen wir stolz auf Sie sein.
Jörg Steuler
Sozial- und Baubürgermeister
Im mit viel Mühe nachgebauten Atelier des Künstlers im Obergeschoss finden sich außerdem die bekannten Landschaftsbilder, die Balancen, Clowns, Horaffen, Eierbilder und Stillleben und vervollständigen die Hommage an das Crailsheimer Original Gerhard Frank.
"Sie sind einer der wenigen Künstler der Stadt - und ich denke, genau deshalb dürfen wir stolz auf Sie und Ihr Können sein", sagte Sozial- und Baubürgermeister Jörg Steuler in seinem Rückblich auf Franks Werdegang vom Konditor zum Künstler. Steuler war es auch, der den Mut Franks lobte, der Provinz nicht den Rücken zu kehren, die Künstlerinnen und Künstler so wenig Plattform biete, sondern die Provinz zu seiner Muse und seinem Wirkungskreis zu machen. Auf diesen Weg habe Frank viele andere für die Kunst begeistert und Gleichgesinnte um sich geschart.
So betrachtete es auch Michael Klenk, Leiter der Haller Akademie der Künste und langjähriger Wegbegleiter und Freund von Gerhar Drank, als Ehre, anlässlich der Retrospektive zu sprechen und in die Ausstellung einzuführen. Klenk zeichnete das Bild eines Künstlers, der getrieben von Gestaltungskraft, Leidenschaft und Durchhaltevermögen immer neue künstlerische Herausforderungen suchte und in der Akademie einen Ort fand, an dem er sich auf hohem Niveau und handwerklich versiert in die Kunst stürzte. "Gerhard Franks lebenslange Auseinandersetzung mit der Kunst wird sichtbar; sein an alten wie neuehn Meistern erprobter Malstiel, der uns auch nach über 30 Jahren novh verzeubert", sagte Klenk über die Ausstellung.
Alle Redner einte, dass sie nicht nur die Kunst Franks würdigten, sondern auch ihre ganz persönliche Verbindung zum Menschen und Freund, zum Wegbegleiter und Gleichgesinnten in den Vordergrund stellten. "und so spiegelt die Ausstelung den Blick von Betrachtenden wider, die Gerhard Franks künstlerischen Werk und seine Person seit vielen Jahren kennen und schätzen", fasste Friederike Lindner, die Leiterein des Stadtmuseums, zusammen, was den Betrachtern in den Räumen des Museum erwartet. Als "Staun- und Wunderraum" bezeichnete sie das Atelier, Franks Ort des Schaffens in der Innenstadt, in das nun auch die Besucher der Ausstellung Einblicke erhalten.
In allen Ausstellungsräumen erhascht man einen Blick auf einen Maler, der seinen Blick auf sich und die Welt um ihn herum immer wieder neu gefunden und erfunden hat. "Gerhard Frank ist nicht nur Maler, er ist das, was er nie für sich reklamieren würde: ein Künstler", schreibt Andreas Harthan im Vorwort zur Publikation zur Ausstellung, und weiter: "Genau das aufzuzeigen, hat sich die Ausstellung der Crailsheimer Kunstfreunde und es Stadtmuseums zur Aufgabe gestellt."
Info:
Die Ausstellung "Aus der Fülle" ist ab sofort bis zum 1. Mai im Stadtmuseum zu sehen. Dort ist auch der Katalog erhältlich. Öffnungszeiten: mittwochs 9 bis 19 Uhr, samstags 14 bis 18 UHr und sonntas 11 bis 18 Uhr. Außerdem bieten Mitglieder der Crailsheimer Kunsfreunde an Sonntagen geführte Rundgänge durch die Ausstellung an. Termine: 2. April (11 Uhr); 16. April (15 Uhr), 30. April (11 Uhr). Für Kinder gibt es einen Fingerfarbenwokrshop "Obstbilder à la Frank" mit Marleen Pennings und Christina Scheurer am Mittwoch, 5. April, von 15 bis 16.30 Uhr.